[ngg src=“galleries“ ids=“3″ sortorder=“9,10,11,12,13,8″ display=“basic_thumbnail“]In der gängigen Literatur ist über dieses Treffen nichts zu finden, selbst in den Nachschlagewerken von André Hüsken ist das Stück nicht beschrieben.
Auf der Vorderseite des Veranstaltungsabzeichens zum Untergautreffen des BDM (Bund Deutscher Mädel) in Augsburg-Zusmarshausen im Jahre 1934 befindet sich zentriert ein Hakenkreuz, hier in der Variante als sog. Thule-Sonnenrad. Dies ist sehr ungewöhnlich, denn das Symbol geht ursprünglich auf die nach dem Ersten Weltkrieg in München gegründete Thule-Gesellschaft zurück, deren Bezeichnung sich auf ein sagenhaftes Land im Norden bezieht.
In dieser Organisation fanden sich militante Antisemiten und Gegner der Weimarer Republik zusammen. Ihr Organisations-Kennzeichen war das Hakenkreuz, die Versammlungsräume waren mit Hakenkreuzen dekoriert und die Teilnehmer der Versammlungen trugen Anstecknadeln aus Bronze, die auf einem Schild ein von zwei Speeren durchbrochenes Hakenkreuz abbildeten.
Die Vereinsmitglieder grüßten sich mit „Heil und Sieg“ und eine Vielzahl späterer NS-Führer war in der Thule-Gesellschaft aktiv oder nahm an deren Veranstaltungen teil. U.a. gehörten Rudolf Heß (Adolf Hitlers Stellvertreter), Alfred Rosenberg (NS-Theoretiker und Herausgeber des „Völkischen Beobachters“) sowie Gottfried Feder (Verfasser des Wirtschaftsprogrammes der frühen NSDAP) zu den bekannten Personen, die später Karriere im Dritten Reich machten.
Adolf Hitler selbst scheint keine direkte Verbindung zur Thule-Gesellschaft gepflegt zu haben, aber mit Sicherheit war ihm das Hakenkreuz als völkisches Symbol durch seine Vertrauten in der Thule und durch Publikationen bekannt.
Als Umschrift trägt das Abzeichen „Untergautreffen Augsburg-Zusmarshausen 1934“, darunter mittig „B.D.M.“ (Bund Deutscher Mädel).
Auf der Rückseite findet sich die Herstellerkennzeichnung „C. Drentwett Augsburg“ und ein Quernadel-System.
Die Prägeanstalt C. Drentwett produzierte während ihres 107-jährigen Bestehens (1842-1949) für halb Europa Gedenkmünzen, Personenmedaillen, Abzeichen und Wallfahrtsandenken. Augsburg selbst hat eine 1000-jährige Geschichte als Sitz bedeutender Medaillen-Schmieden. C. Drentwett war die letzte noch existierende und produktivste Manufaktur, welche diese Tradition bis ins Jahr 1949 pflegte.
Material: Messing
Magnettest: unmagnetisch
Durchmesser: 35 mm
Vorne: Konvex
Zustand: Hervorragend